Kinderschutzbund macht mit Kram auf sich aufmerksam
Aktivitäten für Groß und Klein sollen zu neuen Spielgerät verhelfen / Gebäude Marktplatz 16 wird zum Café

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. »Kinderkram« lautet das Motto vom 11. bis zum 21. März im Gebäude mit der Nummer 16 am Calwer Marktplatz. Aber es geht, wie Ursula Kitzinger, die Vorsitzende des hiesigen Kinderschutzbundes, betont, um viel mehr als nur Kinderkram.

Nämlich darum, dass sich möglichst viele mit den Dingen befassen, die Kinder beschäftigen. Natürlich sollen auch möglichst viele von diesen bei den Programmpunkten mitmachen, die für sie angeboten werden: Flohmarkt, Kinderatelier, Comics zeichnen, AbraMagada Kinderzauberkunst, offene Osterwerkstatt, Trommelspiele sowie allgemein Spiel und Spaß. Für die Erwachsenen gibt es nur Vorträge und Spieleabende. Auf sie kommt es aber besonders an, wenn der Kinderschutzbund eines seiner Ziele, das er für diese Aktionstage formuliert hat, erreichen soll: ein neues Spielgerät für die Innenstadt. Einige sind abgebaut worden. andere in die Jahre gekommen. Und so heißt es: »Kinder ... spielen ¬- Erwachsene ... spenden«. Je mehr desto besser.

Seit 1970 gibt es den Calwer Kinderschutzbund. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Schutz aller Kinder aktiv zu werden. Er versteht sich als Lobby für die Kleinen. Und er möchte mitmischen, wenn es um die Lebensumstände von ihnen geht. Ganz allgemein tritt er für die Rechte der Kinder ein. Aber auch ganz konkret ist der Kinderschutzbund für die Kinder und deren Familien da. Zum Beispiel durch Hilfe bei den Hausaufgaben, Aktionen für Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, und günstige Angebote im vereinseigenen Secondhand-Kleiderladen. Aber das, so Geschäftsführerin Martina Bühler, geschieht alles mehr oder weniger hinter verschlossenen Türen. »Mit den Aktionstagen Kinderkram wollen wir uns wieder einmal verstärkt in der Öffentlichkeit darstellen«, betont sie.

Schirmherr wird Oberbürgermeister Ralf Eggert sein. Bei der Eröffnung am Mittwoch, 11. März, um 17.30 Uhr, wird er ein Grußwort sprechen. Verbunden wird der Abend mit einer Vernissage zur Fotoausstellung »Kinder sehen Calw«. Im Vorfeld der Aktionstage haben Schüler die Innenstadt mit einer Kamera unter die Lupe genommen, um festzuhalten, was ihnen hier gefällt und was vielleicht auch nicht. »Der Eindruck ist aber insgesamt positiv«, so Andreas Dollmann, der Ursula Kitzinger bei ihrer Vorstandstätigkeit unterstützt.

Apropos: Es gibt eine ganze Reihe von ehrenamtlichen Helfern, die dem Vorstand bei all dessen Aktionen unter die Arme greift. Aber es dürften durchaus noch mehr sein. Und deswegen würden sich Ursula Kitzinger, Martina Bühler sowie Andreas Dollmann freuen, wenn sich während der Aktionstage im Gebäude Marktplatz 16 noch der ein oder andere meldet. Einen nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt hat die Wahl dieses Ortes, der zum Café wird, in dem in diesem Zeitraum ¬ bei der Flohmarkt-Spendenaktion – außer sonntags – auch bei Kaffee und Kuchen Spenden akquiriert werden sollen: Der Marktplatz dürfte belebt werden. Das hat er nötig. Nicht nur deswegen, um aufzuzeigen, dass Calw eine kinderfreundliche Stadt ist.

Von Hans-Jürgen Hölle, SchwarzwälderBote, 07.03.2015